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- Bis 1972 floss die Schutter noch quer durch die Stadt.
Dann hat man sie in den im Glacis liegenden Künettegraben geleitet.
- An dessen südlichem Ende fließt sie nun in die Donau.
- Der folgende Text zur damaligen Schutterverlegung wurde freundlicherweise von Uwe Arauner zur Verfügung gestellt:
- Die Schutter verlief bis ca. 1972 von Westen kommend teilweise als offenes Gerinne und teilweise mit Gewölben überbaut durch den ganzen südl. Altstadtkern.
- Wie im Planfeststellungsbescheid zur damaligen Verlegung erläutert, vereinigte sich der Schutterverlauf mit der Kanalisation zum sogenannten Schutterableitungskanal der seinerseits bei Donau-km 134,0 (Roding Hütte) in die Donau mündete.
- 1972 wurde die Zentralkläranlage für die gesamten Abwässer der Stadt IN in Mailing errichtet.
- Um die Kläranlage nicht unnötig zu belasten (hydraulisch, Biologie), musste das Schutterwasser von der Kanalisation getrennt werden.
- Die Schutter teilte die Altstadt, bis zu ihrer Verlegung, versorungsmäßig in zwei Teile.
Kreuzungen und Unterdückerungen des Gerinnes mit Wasser-, Abwasser-, Gas-, Strom- und Telefonleitungen waren sehr erschwert bzw. überhaupt nicht möglich.
Die Ende des vorigen Jahrhunderts eingebauten Gewölbe waren sanierungsbedürftig.
Ein scherwiegender Nachteil war damals auch die jährliche Räumung der überbauten Strecken des Schutterlaufes.
Bei der Belassung des Schutterlaufes wären künftig ständige Mehrkosten bei Kreuzungen und Versorgungsleitungen der öffentl. Hand und den Anliegern entstanden.
Neu und Umbauten der Anlieger mussten damals unter erschwerten Bedingungen ausgeführt werden.
Durch zahlreiche Einleitungen von Schmutzwässern und gewerblichen Abwässern war die Schutter schon damals in regenarmen Zeiten so stark verschmutzt, dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestand.
- In der Sitzung v. 20.7.1971 beschloß der Stadtrat die Schutter zu verlegen.
Die Schutterverlegung diente dem Wohle der Allgemeinheit im Sinne des Art. 58 Abs. 3 i.v.m. Art. 56 Satz 2 BayWG.
- Uwe Arauner
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- Am Einlauf, gleich hinter dem Ludwigsgarten wird die Schutter automatisch von Abfall gereinigt.
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- "Le glacis" ist das flach abfallende Schussfeld der Landesfestung aus dem 19. Jh., die unter König Ludwig I. errichtet wurde.
Diese ursprünglich freie Fläche wurde nach dem Ersten Weltkrieg von der Stadt und einem Verschönerungsverein bepflanzt und stellt mit dem wassergefüllten Hindernisgraben - "la cunette" - heute einen unserer schönsten Parks dar.
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- Links der Springbrunnen am Café und rechts das frühere MTV-Sportbad.
- Früher war der Künettegraben ein fast stehendes Wasser.
Daher konnte man im Winter oft dort schlittschuhfahren und am Abend bei Musik eistanzen.
Heute gefriert der Graben wegen der durchfließenden Schutter kaum noch zu, so dass die Stadt dadurch um eine ihrer romantischen Attraktionen ärmer ist.
- Fotos: Kurt Scheuerer
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