- Das Jesuitische als Phänomen am Beispiel Ingolstadts auch nur zu beschreiben, geschweige denn zu analysieren mag und muß als ein leichtfertiges Unterfangen erscheinen, es ist aber weder aus der Geschichte der Stadt noch aus jener der Universität wegzudiskutieren. Es blieb über die Jahrhunderte hinweg weithin von der Persönlichkeit ihres Gründers bestimmt, auch wenn nach der Spannung zwischen dem historischen und dem durch Kanonisation und Kult erhöhten Ignatius zu fragen bleibt. Überdies gab es trotz aller Internationalität Unterschiede in Perspektiven und Gewichtung.
- Die Linie der Ordensgenerale in Rom wie Merkurians oder Aquavivas, war nicht ohne weiteres mit jener des Petrus Canisius oder Paulus Hoffaeus vor Ort gleichzusetzen.
- Auch kann das Jesuitische in Präsenz und Potenz in Stadt und Universität Ingolstadt nicht deckungsgleich mit dem Erscheinungsbild des Ordens in Rom gleichgesetzt werden. Es mochte im einzelnen außerhalb der Zentrale freiheitlicher gewesen sein, man denke an Beispiele wie Benedikt Stattler und den jungen Sailer, in anderem war es militanter, oft auch schlichtweg nur anders akzentuiert gewesen.
Dr. Siegfried Hofmann. Gekürzt von Kurt Scheuerer
- Siehe auch:
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