Gerolfing
Hügelgräber im Eichenwald
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- Mächtige Grabhügel in einem Eichenwald - fraglos eines der klassischen Motive unserer heimischen Vorgeschichte.
- Die altehrwürdigen Grabmonumente der Bronze- und frühen Eisenzeit im Gerolfinger Eichenwald sind noch heute jedem Schulkind bekannt. Dennoch sahen sich das Denkmalamt und interessierte Bürger schon vor Jahrzehnten gezwungen, ihrer endgültigen Vernichtung entgegenzuwirken.
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- Im Oktober 1933 erforschte der Historische Verein Ingolstadt zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege einen der großen Hügel. Schon damals war neben Hauptlehrer Drexl aus Gerolfing Dr. Josef Reichart maßgeblich an der Planung und Durchführung der Ausgrabungen beteiligt. Den Grabungsleiter stellte das Landesamt für Denkmalpflege. Der Hügel wurde zuerst planmäßig in Quadranten untergliedert. Während der Ausgrabung wurden Erdprofile stehengelassen, um den Aufbau des Hügels genau dokumentieren zu können.
- Archäologie ist auch Spatenforschung. Aber der Spaten ist nur eines von zahlreichen Hilfsmitteln, mit denen der Vorgeschichtsforscher dem Erbe vergangener Zeiten auf die Spur kommen kann. Die Pioniere der Ingolstädter Archäologie können dafür als gute Beispiele dienen. Mit großem Respekt vor den Hinterlassenschaften der Vorzeit vermieden sie es meist, selbst den Spaten anzusetzen.
- Das Beispiel Gerolfing belegt zwar, daß sie mit der damaligen Grabungstechnik der staatlichen archäologischen Denkmalpflege wohl vertraut waren. Dennoch begnügten sie sich damit, Baugruben von Häusern, Wasserleitungsgräben oder den Straßenbau sorgfältig zu beobachten. Mit geschultem Auge entdeckten sie zahllose Zeugen der Vergangenheit. Sammeln und Dokumentieren, nicht Ausgraben war ihr tägliches Brot. Nur in wenigen, gravierenden Fällen betätigte sich Dr. Josef Reichart auch als Ausgräber.
- Text und Gestaltung der Ausstellung: Dr. Gerd Riedel, Stadtmuseum Ingolstadt.
- Rundgang durch die Ausstellung
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