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Maximilian I. von Bayern - 1573-1651
Verwaltungsreform in Bayern

Der Verwaltungsaufbau in Bayern gliederte sich in drei Ebenen.
An der Spitze stand der Geheime Rat als Gutachter- und Beratungsgremium in allen Landesangelegenheiten. Ebenso zur oberen Verwaltungsebene zählten die Zentralbehörden. Hier bestanden als wichtigste Gremien der Hofrat (Rechtsprechung und Rechtspflege) und die Hofkammer (Finanzverwaltung).
Die mittlere Ebene füllten die vier Rentämter aus. Sie wurden durch Maximilian zu einem effektiven Kontrollorgan aller Lebensbereiche im Herzogtum ausgebaut.
Die unterste Stufe nahmen die Land- und Pfleggerichte ein, in deren Hand sämtliche staatlichen Hoheitsrechte vereinigt waren.

Maximilian stellte hohe Ansprüche bezüglich der fachlichen Eignung an seine Beamtenschaft. Besondere Betonung legte er auf die Aufsicht über die Beamten. Deshalb baute er ein umfangreiches System der Überwachung und Kontrolle auf. Ein wichtiges Instrument hierzu waren die Visitationen der Zentralbehörden über ihre jeweils untergeordneten Behörden. Dabei sollten untaugliche Beamte ersetzt, Mängel erkannt und abgestellt werden.
Auch Ingolstadt blieb von derartigen Kontrollen nicht verschont. Die Stadt unterstand nicht wie die Mehrzahl der bayerischen Städte dem Rentmeister sondern direkt dem Landesherrn. 1631 ließ dieser in Ingolstadt eine Visitation durchführen, was für die Stadt massive Rechtseinschränkungen z.B. bei der Ratswahl zur Folge hatte.
Wirksamste Kontrollinstanz war allerdings der Herzog, der wichtige Vorgänge selbst prüfte. Dies bewirkte, daß der "Schlendrian" in der Verwaltung fast völlig beseitigt wurde. Verstöße der Beamten wurden von Maximilian ohne Nachsicht geahndet. Andererseits versuchte er die Lebenssituation der Beamtenschaft durch eine ausreichende Besoldung, Gewährung von Gnadengeldern oder Versorgung von Witwen und Waisen zu verbessern. Als Ansporn zu guten Leistungen wurde tüchtigen bürgerlichen Beamten eine Nobilitierung in Aussicht gestellt.
Weniger durch umwälzende Neuorganisation, als durch gezielte Reformmaßnahmen ist es ihm letztlich gelungen, ein leistungsstarkes Beamtentum zu schaffen, das zu dieser Zeit im deutschen Reich einzigartig war.

Text: Genoveva Rausch, 2001
Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt



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