- Maximilian war auf der einen Seite kaiser- und reichstreu, unterhielt andererseits aber auch rege Beziehungen zu Frankreich.
Der Bayer erhoffte sich aus dieser Verbindung die Sicherung der Kurwürde und der Oberpfalz sowie die Aufrechterhaltung der reichsständischen Rechte und Freiheiten gegen absolutistische Tendenzen des Kaisers.
- Bedingt durch den kaiserlichen Sieg in der Schlacht am Weißen Berg wurde Bayern ab 1621 zu einem wichtigen Faktor in der französischen Politik.
Frankreich hoffte, mit den Wittelsbachern ein Gegengewicht zu den Habsburgern, deren Einfluß es im Reich zu brechen beabsichtigte, schaffen zu können.
- Nach alter Tradition versuchte Frankreich sich deshalb mit Feinden des Kaisers zu verbünden, die es in den Protestanten fand.
Um gleichzeitig die katholische Kirche in Europa nicht zu schädigen, rückte Bayern als weiterer Bündnispartner in das Gesichtsfeld Frankreichs.
- Dieses begünstigte in der Folge die Übertragung der Kurwürde, immer mit dem Ziel Maximilian vom Kaiser zu trennen.
Die zahlreich unternommenen Bündnisverhandlungen kamen erst 1631 mit dem Vertrag von Fontainebleau, einem auf acht Jahre abgeschlossenen Nichtangriffs- und Beistandspakt, zum Abschluß, der jedoch nie wirksam wurde.
- Nach dem Sieg des Kaisers und der Liga bei Nördlingen, der 1635 den Eintritt Frankreichs in den Krieg bewirkte, änderten sich auch die bayerisch-französischen Beziehungen.
Die ehemaligen Bündnispartner standen sich nun als direkte Kriegsgegner gegenüber.
Trotzdem kamen die indirekten Kontakte nicht vollständig zum Erliegen.
- Im Zuge der Friedensverhandlungen in Münster intensivierten sich die diplomatischen Verbindungen erneut.
Während Maximilian sich für die französischen Ansprüche auf die drei lothringischen Bistümer Metz, Toul und Verdun sowie das Ober- und Niederelsaß einsetzte, unterstützte Frankreich Bayerns Ziele bezüglich der Kurwürde und der Oberpfalz.
Nicht zuletzt aufgrund der französischen Hilfe konnte Maximilian als einziger Fürst im Westfälischen Frieden seine Ziele weitestgehend durchsetzen.
- Text: Genoveva Rausch, 2001
- Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
- Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt
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