Herzog Heinrich der Reiche von Bayern-Landshut
- Sohn Herzog Friedrichs von Bayern-Landshut und Maddalena Viscontis kam er bereits früh unter die Vormundschaft seiner Oheime Stephan III., der Kneißel, und Johann II. von Bayern-München bzw. seiner Mutter.
Die eigenständige Regierung übernahm er 1402 und setzte gleich zu Beginn ein blutiges Zeichen gegen die angebliche Bürgerverschwörung in seiner Residenzstadt Landshut.
- Geprägt wurde seine lange Herrschaft durch die Auseinandersetzungen um die Teilung des Jahres 1392, insbesondere gegen seinen Vetter, Ludwig den Bärtigen.
Heinrich wurde bei Kaiser Sigismund wegen seines Überfalls auf Ludwig und bei der Westfälischen Feme wegen der Zerstörung der Törringer Stammburg angeklagt.
- Nach dem Aussterben der Linie Bayern-Straubing 1425 kam es zu erneuten Auseinandersetzungen mit Ludwig dem Bärtigen, die erst 1429 im kaiserlichen Spruch zu Preßburg beigelegt wurden.
Wie bereits sein Vater Friedrich, konnte sich auch Heinrich aus der Aufteilung des Straubinger Landes das beste Teil sichern.
In dem tragischen Familienstreit zwischen Herzog Ernst von München und seinem Sohn Albrecht III. um die heimliche Heirat mit Agnes Bernauer stellte sich Heinrich auf die Seite des Vaters und damit indirekt gegen Ludwig den Bärtigen.
- 1443 wurde der alte Ingolstädter Herzog von seinem Sohn gefangen genommen. Herzog Heinrich brachte ihn in seine Gewalt und hielt ihn bis zu dessen Lebensende im Schloß zu Burghausen gefangen.
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- Heinrichs "Innenpolitik" zeichnete sich durch konsequente Organisation der Verwaltung aus.
- Das Herzogsurbar von 1435 war Grundlage einer umfangreichen Reform der Steuereinhebung und Sicherung herzoglicher Rechtstitel.
- Heinrich galt als sparsamer, fast knausriger Landesherr, dessen harte Haltung zur Ehefrau und zum Sohn Ludwig von den Zeitgenossen kritisiert wurde.
- Pfennig von Heinrich dem Reichen (Foto: Kurt Scheuerer)
- Text: Dr. Beatrix Schönewald, 1997 - Seitengestaltung: Kurt Scheuerer, 2006
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