- Die jüngsten, hier gezeigten Relikte von der Innenausstattung der Ingolstädter Schlösser stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Bei der Renovierung des Neuen Schlosses in den frühen 1970er Jahren entdeckte man in den Fehlböden bei den Fensterbänken des Palas´, also des Hauptgebäudes, eine große Zahl von Gefäß und Kachelfragmenten.
Die Funde wurden geborgen und sortiert, ihre genaue Herkunft jedoch nicht weiter dokumentiert.
Es handelt sich bei den Kachelfunden, im Gegensatz zu denen der Hafnereien, nicht um Werkstattabfall, sondern um Fertigprodukte von Öfen, deren Gebrauchsspuren von ihrer einstigen Nutzung im Schloss Zeugnis ablegen.
Dazu passt auch die anspruchsvolle, mehrfarbige Ausführung vieler Kacheln.
Eine Auswahl von ihnen ist hier ausgestellt.
- Nur wenige der geborgenen Kachelfragmente gehören in das 15. Jahrhundert.
Sie ähneln sehr den Produkten der Hafnerei in der Konviktstraße.
Übereinstimmungen, die eine direkte Zuweisung erlaubt hätten wie bei den Funden aus der Franziskanerstraße, konnten aber bislang nicht erkannt werden.
Die meisten Kacheln stammen wohl aus einer Zeit, als die Hafnerei in der Konviktstraße schon nicht mehr produzierte.
Die Bildprogramme decken sich nur zum Teil.
- Nun sind Darstellungen von Adeligen, Feldherren und Motive aus dem Alten Testament zu sehen.
Wie vor allem in der ersten Jahrhunderthälfte allgemein üblich sind auch Angehörige des Hauses Habsburg dargestellt, vor allem Kaiser Karl V. und seine Frau Elisabeth von Portugal.
- Text: Dr. Gerd Riedel, 2010
- Siehe auch:
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