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- Individuellen Wohlstand demonstriert man mit Produkten, die nicht für jedermann zugänglich sind. Die gastliche Tafel bietet dazu die Gelegenheit, nicht nur durch teure Speisen. Trink- und Schankgefäße aus wasserundurchlässigem, hoch gebranntem Steinzeug wurden daher aus dem Rheinland oder aus Sachsen importiert. Wem die nötigen Mittel fehlten, konnte durch Nachahmungen versuchen, die eigenen, gehobenen Ansprüche dennoch zu demonstrieren. Das Fragment eines nachgeahmten Bartmannkruges, einer für Rheinisches Steinzeug besonders typischen Gefäßform, ist ein wichtiges Zeugnis für solche individuellen Wünsche. Es zeigt zudem das hohe Können der Ingolstädter Töpfer.
- Auf dem Gelände Ingobräu/Ingohöfe ist spätmittelalterlich/frühneuzeitliches Steinzeug nur mit wenigen Scherben vertreten. Dafür kamen mit zwei Becherunterteilen die einzigen bislang aus Ingolstadt bekannten Gefäße aus Faststeinzeug zu Tage. Auch Faststeinzeug ist sehr hart gebrannt, die Tonpartikel sind jedoch, im Gegensatz zum Steinzeug, nur teilweise miteinander verschmolzen. Glasierte Tonbecher sind ein noch einfacherer Ersatz importierter Steinzeuggefäße.
Text: Dr. Gerd Riedel. Foto: Stadtmuseum Ingolstadt
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