- Ludwig X. von Bayern, Medaille, Stadtmuseum Ingolstadt, Münzkabinett
- Ludwig war als zweiter Sohn Albrechts IV. am 18. September 1495 geboren worden. Wegen des Primogeniturgesetzes war er zugunsten des Erstgeborenen von der Herrschaft gänzlich ausgeschlossen.
Zunächst war deswegen für ihn eine geistliche Laufbahn bestimmt worden, doch dann wich man von diesem Plan ab: Ludwig wurde 1508 mit einer Entschädigung und dem Titel eines Grafen von Vohburg abgefunden; sein Bruder Wilhelm übernahm stattdessen die Alleinregierung.
Um die Ansprüche gegen seinen Bruder an der Mitregierung durchzusetzen, suchte Ludwig vor allem bei den Ständen und bei Kaiser Maximilian I. Unterstützung. Auf diesem Wege und um einem neuen Erbfolgekrieg zu entgehen, konnte er 1514 die Mitregierung im Herzogtum durchsetzen.
Regierungsmittelpunkt Ludwigs war von da an Landshut, wo er in den Jahren 1537 bis 1543 eine neue Stadtresidenz im Stil der Renaissance bauen ließ. Darüber hinaus galt Ludwig als großer Förderer und Liebhaber der Kunst, war aber auch für seinen luxuriösen Lebenswandel bekannt.
- Nach dem Tod König Ludwigs II. von Böhmen und Ungarn 1526 schlug Ludwig einen anti-habsburgischen Kurs ein und bemühte sich darum, die böhmische Krone für Bayern zu erwerben, konnte sich jedoch nicht gegen den späteren Kaiser Ferdinand I. durchsetzen.
In seinen Bemühungen um eine Thronkandidatur zum römisch-deutschen König unterlag er dem Habsburger ebenfalls. Die Bestrebungen für einen reichspolitischen Machtzuwachs waren somit gescheitert.
Die Opposition gegen die Habsburger wurde erst 1534 im Linzer Vertrag wieder aufgegeben, nachdem Ludwig und Wilhelm zuvor, 1531, einen Vertrag mit dem Schmalkaldischen Bund, einem Bündnis protestantischer Stände gegen die Religionspolitik Kaiser Karls V., geschlossen hatten.
- Am 22. April 1545 verstarb Ludwig kinderlos in der Residenzstadt Landshut; bis zu seinem Tod 1550 führte sein Bruder Wilhelm die Regierung alleinig weiter.
- Barthel Beham (um 1502 – 1540), Ludwig X. © Blauel/Gnamm/ARTOTHEK (Link)
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