- Die geographische Lage im milden, wasserreichen Donautal begünstigte schon in frühester Zeit die Ansiedlung im späteren Ingolstädter Raum. Signifikante archäologische Fundmaterialien aus der Urnenfelderzeit in Zuchering, der Keltenstadt Manching, des Römerkastells Oberstimm und von frühmittelalterlichen Grabstätten nördlich von Etting belegen dies eindrucksvoll. Auf dem Gebiet der Altstadt gelang der Anschluss an das Mittelalter mit dem Fund einer Kreuzfibel aus der Karolingerzeit.
- Hopfengärten wurden erstmals urkundlich im 8. Jahrhundert in unserer Region, nämlich um Geisenfeld in der Hallertau, und im Raum Spalt genannt. Wasser war in der Auenlandschaft reichlich vorhanden, Getreide konnte im flachen Gelände bei ausgewogenen klimatischen Verhältnissen gut angebaut werden.
- Schriftlich erwähnt wurde die „villa Ingoldesstat“ erstmals 806 in der „Diviso regnorum“, der Reichsteilungsurkunde Karls des Großen (747/48-814). Der königliche Ingolstädter Besitz ging mit der Schenkung Ludwigs des Deutschen (ca. 806-876) an Gozbald (-855), Abt des Klosters Niederaltaich, im Jahre 841 in klösterlichen Besitz über. Die ehemalige Zugehörigkeit zum Kloster spiegelt sich heute noch im Wappen wider: Der Panther vom Schild des heiligen Mauritius ist geblieben, der Heilige selbst ist bereits Mitte des 14. Jahrhunderts aus dem Stadtsiegel verschwunden, ein Zeichen bürgerlichen Selbstbewusstseins.
- Kaiser Ludwig der Bayer (1281/82-1347) förderte Ingolstadt als Hauptstadt seines oberbayerischen Landesteils durch Verleihung zahlreicher Privilegien und gründete das heute noch bestehende Heilig-Geist-Spital 1319, eine wichtige soziale Einrichtung.
- Die Transportmöglichkeiten aufgrund des Straßennetzes (Nord-Süd- und Ost-West-Achse) und auf dem Flussweg Donau sowie das Recht der Eisen-, Salz- und Weinniederlage brachten Wohlstand durch den Handel und vermehrten die Einnahmen. An diesen Verbindungswegen entstanden auch bevorzugt Wirtshäuser, zum Teil mit Brau- oder Schankgerechtigkeit sowie Beherbergungsmöglichkeit.
- Im Zuge der bayerischen Erbteilungen errang Ingolstadt 1392 mit den Herzögen Stephan dem Kneißel (1337-1413) und Ludwig dem Bärtigen (1368-1447) die Residenzfunktion, die noch heute gut erkennbare Spuren im Stadtbild hinterlassen hat: Das Neue Schloss und das Liebfrauenmünster.
- Nach dem Aussterben der Ingolstädter Linie der Wittelsbacher behielt Ingolstadt seine Bedeutung bei, es wurde 1472 Standort der bayerischen Landesuniversität. Die dort Lehrenden und Absolventen, darunter zahlreiche Vertreter des europäischen Adels, übernahmen Führungsrollen:
Im Reich als Juristen, im Land als Räte und in der Kirche als Bischöfe oder Weihbischöfe. Für Forschung und Lehre gingen ebenfalls bedeutende Impulse von Ingolstadt aus, u. a. die Entdeckung der Sonnenflecken durch Christoph Scheiner (1575-1650).
Das Ende des Mittelalters läutete das letzte Ritterturnier in Ingolstadt 1484 zu Ehren von Herzog Georg dem Reichen (1455-1503) ein. Nach dem Tod des Landshuter Herzogs in Ingolstadt übernahm die Münchener Linie die Herrschaft für ein wieder vereinigtes Bayern nach einem ungemein grausamen Krieg, dem Landshuter Erbfolgekrieg.
- Mit dem Jahr 1539, dem Beginn des Baus der Renaissancefestung in Ingolstadt, hielt das Militär allmählich Einzug in Ingolstadt, das nach der vergeblichen Belagerung durch den Schwedenkönig Gustav Adolf (1594-1632) im Dreißigjährigen Krieg 1681 Garnisonsstadt wurde. Die Soldaten stellten bis in die Neuzeit hinein einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.
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