Die Ausgrabung beim Sparkassenneubau
Ausstellung 2005 in der Sparkasse
Die Präsentation ist keine exakte Rekonstruktion der deutlich größeren Grabungsfläche.
Sie ist der Versuch, einige wichtige Befunde kompakt darzustellen.
Dazu wurden nur originale, etwa sieben Jahrhunderte alte Objekte verwendet.
Die Pfosten sind auf das Jahr 1293/94 datiert. Sie wurden im Labor für Nassholzkonservierung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege durch Susanne Klonk aufwändig konserviert.
Die Pfosten führten in mindestens zwei Reihen vom Rathausplatz nach Süden in die Flussniederung hinein. Vieles spricht dafür, dass es sich um Teile einer frühen Donaubrücke handelt.
Brücke und Brückenzoll waren für die erfolgreiche Stadtwerdung Ingolstadts von entscheidender Wichtigkeit.
Die Uferverbauung aus Flechtwerk könnte sogar noch älter sein.
Sie sorgte dafür, dass das kiesige Ufer vom Fluss nicht mitgerissen wurde.
Im späten 13. Jahrhundert begann man, die städtische Bebauung in das verlandende Flussbett hinein zu erweitern.
Im ausgegrabenen Bereich wurde der feuchte Untergrund durch ein holzverschaltes Kiespodest bebaubar gemacht und darauf ein Holzhaus errichtet.
Ein Originalbrett der Verschalung konnte konserviert werden. Das Haus war bewohnt, wie eine Feuerstelle mit Stein- und Ziegelrollierung als Basis belegt.
Rätselhaft sind Kopf und Rumpf eines Pferdes, die unter dem Fußboden des Hauses bewusst niedergelegt wurden.
Im feuchten Sediment des verlandenden Flussbetts hat sich nicht nur Holz hervorragend erhalten.
Es konnten auch Objekte aus Leder geborgen werden, die normalerweise längst vergangen wären.
Text: Dr. Gerd Riedel, 2007. Ausstellungsaufbau: Stadtarchiv, Gerd Welker. Fotos: Kurt Scheuerer
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