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24.04.2022

Opfer des National­sozialismus in Ingolstadt

Projektwoche der Gebrüder-Asam-Mittelschule

Eigentlich empfiehlt der Lehrplan der 9. Klassen der Mittelschulen für das Schuljahr eine Fahrt in eine Gedenkstätte wie das Konzentrationslager Dachau. Da ein solches Modul durch die pandemischen Entwicklungen nicht zu verwirklichen war, hatte Stefan Zieglmeier, Lehrer an der Gebrüder-Asam-Mittelschule, die Idee, die Mahn- und Gedenkstätte der Opfer des Nationalsozialismus im Luitpoldpark, zu nutzen. Gemeinsam mit dem Projektteam „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“, das am Stadtarchiv Ingolstadt angesiedelt ist, wurde dieses Projekt in der vergangenen Woche realisiert.

Dazu wurde die Mahn- und Gedenkstätte erstmals seit ihrer Übergabe 1999 auf Grundlage eines pädagogischen Vermittlungskonzepts von Schülern/-innen selbst erkundet. Das Projektteam des Stadtarchivs, bestehend aus Janina Rummel und Lutz Tietmann, besuchte in der letzten Woche alle neunten Klassen der Gebrüder-Asam-Mittelschule im Unterricht. Im ersten Teil des Projekts erhielten die Schüler/-innen Informationen über das Leben in Ingolstadt im Nationalsozialismus und erarbeiteten gemeinsam mit den Referenten die verschiedenen Opfergruppen und die Gründe der Verfolgungen in der NS-Zeit. Im zweiten Teil gingen die Gruppen gemeinsam in den Luitpoldpark, wo sich die Klassen anhand von Fragebögen den einzelnen blauen Stelen und den durch sie stellvertretend dargestellten Opfergruppen näherten. Die Schüler/-innen wurden zuvor von ihren Lehrkräften, die das Projekt tatkräftig unterstützten, im Unterricht auf die Projektwoche vorbereitet und beteiligten sich mit großem Engagement und Interesse.
So wurde der Grundstein für ein umfassendes Vermittlungskonzept für die Mahn- und Gedenkstätte gelegt, das durch das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ in Zukunft weiter ausgebaut wird. So soll es später für alle Schulformen und für die Erwachsenenbildung zur Verfügung stehen.