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20.12.2021

Mehr Transparenz und Dialog

Runder Tisch Mobilfunk

Auf seiner ersten Sitzung am 6. Dezember hat der Runde Tisch Mobilfunk den Startschuss für mehr Transparenz und Dialog beim Mobilfunkausbau in Ingolstadt gegeben.
Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung des Mobilfunkausbaus wurde in der Stadtratssitzung am 29. Juli 2021 die Neugestaltung des städtischen Mitwirkungsverfahrens für den Mobilfunkausbau beschlossen. Darin enthalten sind die Benennung eines Mobilfunkbeauftragten und die Einführung des Runden Tisches Mobilfunk. In dem Gremium tauschen sich jährlich Vertreter und Vertreterinnen der städtischen Fachämter, der Mobilfunkbetreiber und der Stadtratsfraktionen zu übergeordneten Fragestellungen im Bereich des Mobilfunks aus.

Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll betonte: „Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur – kabelgebunden wie mobil – ist wichtig für einen High-Tech-Standort wie Ingolstadt.“ Die zunehmenden technischen Anwendungsmöglichkeiten und die steigenden Datenvolumina der Mobilfunknutzer erforderten einen stärkeren Ausbau des Mobilfunknetzes, insbesondere mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G. Es sei somit folgerichtig, dass bei der IFG als Förderer der regionalen Wirtschaftsstruktur im Auftrag der Stadt eine zentrale Anlaufstelle für das Thema Mobilfunk geschaffen wurde.

Der neu ernannte Mobilfunkbeauftragte Dr. Carsten Doerenkamp berichtete, dass derzeit über 90 Prozent der 140 im öffentlichen Netz von Ingolstadt aktiv betriebenen Mobilfunkstandorte auf privaten Grundstücken liegen. Der Bedarf für den Infrastrukturausbau ist vorhanden: Zusätzlich zu den 16 Funkanlagen, die im letzten Jahr im Stadtgebiet errichtet wurden, sind seit Ende Juli bereits 14 weitere Anfragen für neue Standorte bei der Stadt eingegangen. Sie sollen zum Teil als mögliche Ersatzstandorte für auslaufende Pachtverträge, zum Teil zur Netzverdichtung aufgrund des höheren Datenverbrauchs der Mobilfunknutzer dienen.

Die Kommunalvertreter der Mobilfunkbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica berichteten einhellig, dass Ingolstadt bereits über eine flächendeckende Netzabdeckung durch 2G (GSM) und 4G (LTE) verfügt, der Mobilfunkstandard der dritten Generation (UMTS) wurde dagegen im Jahr 2021 abgeschaltet. Die freien Kapazitäten sollen nun für den 4G/5G-Ausbau genutzt werden. Die Investitionen in den Ausbau sind vor allem aufgrund des rasant steigenden mobilen Datenverkehrs in Ingolstadt, mit jährlichen Steigerungsraten von rund 40 Prozent, notwendig. Betreiberübergreifend werden nahezu alle vorhandenen Funkanlagen bis Ende 2022 um 5G (z.B. 700/1800/2100 MHz) erweitert und zusätzlich neue Standorte mit 5G bei 3,6 GHz errichtet. Von der Telefónica sind derzeit 38 Standorte in Betrieb, 55 von der Vodafone und 84 von der Telekom, wovon bereits viele Mobilfunkstandorte betreiberübergreifend genutzt werden. Für das kommende Jahr werden betreiberübergreifend weitere 20 bis 25 Standorte benötigt, eine Ballung auf einzelne Bezirke ist nicht erkennbar. Zusätzlich sind derzeit fünf Kleinzellen von der Telekom in Betrieb, stellen jedoch in den nächsten zwei Jahren keinen Ausbauschwerpunkt dar.

Trotz des Wunsches vieler Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Geschäftsreisenden nach einer leistungsfähigeren und stabileren Mobilfunkversorgung kommt es immer wieder zu Diskussionen über die Notwendigkeit und mögliche gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks. Der Stadt und der IFG ist es daher ein wichtiges Anliegen, transparent und objektiv über die verschiedenen Facetten zu informieren. Unter www.ingolstadt-ifg.de/mobilfunk sind daher Informationen zum Mobilfunk zugänglich gemacht worden. Die Internetseite wird laufend aktualisiert und erweitert. Der Mobilfunkbeauftragte kann zudem über das Postfach mobilfunk-infrastruktur@ingolstadt.de erreicht werden. Ergänzend informieren die Mobilfunkbetreiber über www.informationszentrum-mobilfunk.de und geben Einblicke in die Teilbereiche Sicherheit, Forschung, Technik sowie Nutzen und Anwendungen von Mobilfunk.

Der städtische Wirtschaftsreferent und IFG-Vorstand Prof. Dr. Georg Rosenfeld zeigte sich zufrieden mit der Durchführung des ersten Runden Tisches und fasste zusammen: „Der Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur erfordert einen transparenten und faktenbasierten Dialog zwischen Mobilfunkbetreibern, Kommune und Gesellschaft. Die Einführung des Runden Tisches Mobilfunk und die Benennung eines Mobilfunkbeauftragten sind dafür der richtige Start.“