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Kooperation statt Konfrontation

Ökologisch wertvolle Flächen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Als Maßnahme des kooperativen Naturschutzes werden auch in Ingolstadt seit vielen Jahren ökologisch wertvolle Lebensräume im Offenland über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) erhalten und weiterentwickelt.
Das VNP ist ein wichtiges Instrument für die Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sowie der bayerischen und der Ingolstädter Biodiversitätsstrategie.
Mit dem VNP können ökologisch wertvolle Flächen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere durch eine extensive und schonende Nutzung erhalten und verbessert werden. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liegt hier auf Grünlandflächen. Landwirte und andere Landnutzer, die ihre Flächen freiwillig nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten über dieses Förderprogramm ein angemessenes Entgelt für den zusätzlichen Aufwand und den infolge des Verzichts auf Düngung entgangenen Ertrag.
Derzeit werden im Stadtgebiet Ingolstadt rund 134 Hektar Grünland über das Vertragsnaturschutzprogramm in Form von extensiver Mahd oder Beweidung naturschonend bewirtschaftet. Das ist rund ein Fünftel aller Ingolstädter Wiesen. 54 Landwirte sowie die beiden Naturschutzverbände LBV und BN engagieren sich im Rahmen dieses Förderprogrammes für die Natur und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Das infolge des Volksbegehrens geänderte Bayerische Naturschutzgesetz sieht vor, dass zehn Prozent der bayerischen Grünlandflächen ab dem Jahr 2020 aus Artenschutzgründen nicht vor dem 15. Juni gemäht werden sollen. In Ingolstadt erfüllten im Jahr 2019 bereits 18,7 Prozent der Wiesen diese Anforderung. Bei einem erheblichen Anteil dieser Flächen fand die Mahd sogar erst nach dem 1. Juli statt.
Für die Verlängerung auslaufender Verträge sowie Vertragsneuabschlüsse wurden der Stadt Ingolstadt für das Jahr 2020 von der Regierung von Oberbayern 60.000 Euro an Fördermitteln zugeteilt, die vom städtischen Umweltamt wieder im Sinne der Biodiversität und des Artenschutzes eingesetzt werden können.