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06.01.2022

Klimaneutral bis 2035 oder 2040

Szenarien und nötige Maßnahmen

„Beim Klimaschutz braucht es Jede und Jeden. Er kann nur funktionieren, wenn alle mitmachen: Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft, die Stadt und ihre Verwaltung. Deshalb müssen und wollen wir transparent und mit der größtmöglichen Offenheit unsere Klimaziele definieren und dabei auch darauf achten, dass die Ziele realistisch erreichbar sind“ erläutert Bürgermeisterin Petra Kleine.

Um zu ermitteln, welche Maßnahmen nötig wären, um die Klimaziele entweder im Jahr 2035 oder im Jahr 2040 zu erreichen und somit klimaneutral zu werden, wurden auf Grundlage der Ingolstädter Treibhausgas-Bilanz verschiedene Szenarien zur Erreichung der städtischen Klimaziele 2035 / 2040 von der Energieagentur nordbayern GmbH beleuchtet. Zudem wurde der CO2 Budgetansatz betrachtet.

Diese Szenarien für die vier Sektoren
-Haushalte,
-Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie (GHDI),
-kommunale Liegenschaften und
-Verkehr
für ein klimaneutrales Ingolstadt 2035 bzw. 2040 werden deshalb auf der Homepage der Stadt Ingolstadt für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt. So kann sich Jede und Jeder ein eigenes Bild machen: www.ingolstadt.de/klimaschutzkonzept

Die Szenarien stellen keine Prognosen dar, sondern definieren die Bedingungen und Annahmen, unter denen die Zielvorgaben erreicht werden könnten.

Der CO2 Budgetansatz verdeutlicht zusätzlich den Handlungsbedarf in der Klimapolitik auf sehr eindrucksvolle Weise. Bei den aktuellen jährlichen Emissionen von 1.676.700 Tonnen ist das CO2 Budget pro Einwohnerin bzw. Einwohner in Ingolstadt in 5,8 Jahren aufgebraucht. Auch wenn man in einer alternativen Berechnung das nationale CO2-Budget auf die einzelnen Sektoren Haushalte, Gewerbe, Handel Dienstleistung (GHD), Industrie und Verkehr aufteilt, wird auch dieses Budget in 8,2 Jahren aufgebraucht sein.

Die Stadt Ingolstadt hat sich im Rahmen der Fördermöglichkeiten der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums (Kommunalrichtlinie) dazu entschieden, ein Integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen. Außerdem liegen Stadtratsanträge vor, die die Klimaneutralität bis 2035 bzw. 2040 fordern.

Das Klimaschutzkonzept vereint die klimarelevanten Belange sämtlicher Sektoren in der Stadt und wird in einem gemeinschaftlichen Kraftakt von der Verwaltung, der Politik und den städtischen Stakeholdern entwickelt. Im Rahmen des zweijährigen Förderprogramms wird ein Klimaschutzfahrplan entwickelt, der Reduktionspotenziale für Emissionen und Energieverbräuche in den verschiedenen Verbrauchssektoren in konkrete Handlungsstrategien und Maßnahmenpakete überführt und wesentliche Grundlage für den Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen, nachhaltigen und umweltgerechten Stadt ist.

„Die Ausgangslage für ambitionierte Reduktionsszenarien ist in Ingolstadt schwieriger als in vielen anderen Kommunen. In Ingolstadt gingen die THG-Emissionen von 1990 bis 2020 lediglich um 5 Prozent zurück, während der Rückgang in Deutschland 40 Prozent betrug. Und selbst bei dieser Ausgangslage erfordert das Ziel Klimaneutralität bis 2045 massive Anstrengungen in allen Sektoren und Lebensbereichen.“ (Szenarien KN 2040 und KN 2035, Okt 2021, Energieagentur nordbayern GmbH)

Maßnahmen zur Umsetzung der Klimaneutralität müssen dementsprechend umgehend ergriffen werden, wenn das Ziel bis 2040 oder sogar bis 2035 erreicht werden soll.

Die Stadt Ingolstadt bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen und den klimapolitischen Leitlinien und Zielsetzungen auf internationaler und nationaler Ebene. Bereits 2019 wurde beschlossen, dass Ingolstadt bis 2050 klimaneutral werden soll, entsprechend dem Pariser Abkommen. Aber, dass das bereits viel früher geschehen muss, ist aus der heutigen Situation und mit den heute bekannten Fakten, Gewissheit.