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Ein Jahr der Jubiläen und Neueröffnungen

Ausstellungsplanung der Museen für 2020

Im Jahr 2020 bieten die Museen der Stadt Ingolstadt den Besuchern ein interessantes Programm mit vielfältigen Sonderausstellungen. Es werde „ein Jahr der Jubiläen und Neueröffnungen“ versprach Kulturreferent Gabriel Engert. Im April wird das Fleißerhaus in der Kupferstraße wieder eröffnet, im Juni die neue Dauerausstellung im Deutschen Medizinhistorischen Museum. Das Lechner Museum wird 20 und das Bauerngerätemuseum Hundszell 25 Jahre alt.

Stadtmuseum

Von Ende März bis Ende September kann sich der Besucher bei der Ausstellung „Eiszeit – Leben im Extrem“ im Stadtmuseum auf eine Reise in die Zeit vor 15.000 Jahren begeben. Unter anderem der Nachbau einer Jagdhütte aus der Ukraine, die vor 15.000 Jahren aus Mammutknochen gebaut wurde, sowie Repliken eiszeitlicher Jagd- und Kunstgegenstände geben einen anschaulichen Einblick in das Leben unserer Vorfahren. Der Besucher begibt sich auf eine Reise in die Zeit vor 15.000 Jahren: das Leben der eiszeitlichen Jäger, der Cro-Magnon-Menschen und ihr Umfeld. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Tiere, die sich einen Lebensraum teilen und dort nebeneinander oder als Beutetier leben.
Im Anschluss widmet sich die Künstlerin Roswitha Tafertshofer „Un-Orten“. Ein Unort ist nichts anderes als ein unschöner Ort. Die Vorsilbe „Un-“ zeigt bereits, dass der Unort als Gegenbegriff zum Ort gemeint ist, der Identität stiftet und klar definiert ist. Orte liegen im Fokus, Unorte stellen hingegen Unschärfen im öffentlichen Raum dar.
Ende des Jahres zeigt das Stadtmuseum in der Ausstellung „Prunk- und Trinkgerät: Geschirre – vom Teufel erdacht“ Kostbarkeiten aus der Sammlung Werner F. Ott und greift den kulturhistorischen Aspekt des für die Geschichte Ingolstadts so bedeutsamen 19. Jahrhunderts wieder auf.

Bauerngerätemuseum

Nach dem Saisonstart im April entführt der Kulturfotograf Stefan Winkelhöfer die Besucher des Bauerngerätemuseums in eine Welt, die aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Die Ausstellung „Hans – Eine kleine Geschichte vom Glück“ erzählt vom Leben des Hans, der mit seinen 80 Jahren allein auf seinem kleinen Bauernhof in der Oberpfalz lebt und alles hat, um zufrieden zu sein: Freunde, Essen, Trinken, ein Haus, Kühe. Seine Ruhe und seinen Frieden. Eine Geschichte vom Glück, die gar nicht so recht in unsere Welt zu passen scheint.
Ab Mai feiert das Bauerngerätemuseum mit der Ausstellung „25 Jahre Bauerngerätemuseum“ Jubiläum: In einer Rückschau wird eine Auswahl der interessantesten Neuzugänge in diesem Vierteljahrhundert gezeigt und an wichtige Ereignisse, Sonderausstellungen und Veranstaltungen erinnert.
Parallel läuft ab Juli die Ausstellung „Arbeit – Mensch – Natur“, die Grafik und Malerei von Alexander Gerbig zeigt. Er zeichnete und malte Handwerker, Wäscherinnen und die in der Landwirtschaft Arbeitende in ihrer Bewegtheit. Entstanden sind ausdrucksstarke Werke, vorbereitet in hunderten von Zeichnungen. Die Ausstellung schöpft aus der Sammlung des Gerbig-Biographen Wolfgang Knop, der heute in Ingolstadt lebt.

Fleißerhaus

Marieluise Fleißer gab der Kunstszene in Ingolstadt nicht nur als Persönlichkeit, sondern auch durch ihre literarischen Stoffe Impulse für ihr Schaffen. Eine Auswahl der Werke, die sich in der Graphik im Stadtarchiv Ingolstadt befinden, soll anlässlich der Eröffnung des Fleißerhauses dort in der Sonderausstellung „Fleißers Ingolstadt – Arbeiten von KünstlerInnen zu Marieluise Fleißer und ihrem Werk“ gezeigt werden.

Deutsches Medizinhistorisches Museum

Im November eröffnet das Deutsche Medizinhistorisches Museum die Sonderausstellung „Die kleine Prinzessin – Eine Kindermumie aus napoleonischer Zeit“. In Zusammenarbeit mit dem Pathologen Professor Andreas Nerlich (München) wird am Beispiel des einbalsamierten Leichnams eines kleinen Mädchens aus dem frühen 19. Jahrhundert gezeigt, mit welchen Forschungsmethoden heute Erkenntnisse über die soziale Herkunft und das individuelle Schicksal einer Mumie gewonnen werden können. Gleichzeitig wirft die Ausstellung ein Schlaglicht auf den Umgang mit toten Kindern vor 200 Jahren.

Museum für Konkrete Kunst

Das Museum für Konkrete Kunst zeigt Anfang des Jahres im Erdgeschoss eine Ausstellung von Rudolf Kämmer, einem wichtigen Vertreter der Op Art, der mit seinen Spielobjekten bekannt wurde.
Im Mai wird die Ausstellung „Mind the Gap! Zwischen bekannten und neuen Räumen“ mit einer Art-and-Beat-Party eröffnet. Um die Besonderheit der Donaukaserne herauszustellen, wird das ganze Haus mit insitu Arbeiten bespielt. Das soll nicht durch klassische Malerei oder Skulpturen geschehen, sondern durch Installationen, die allein vor Ort und für das Haus entstehen. Rund zwölf Künstler/-innen werden dafür eingeladen.
Ab Oktober informiert die Ausstellung „Das Neue Museum“ über das zukünftige MKKD. Dabei werden sowohl der laufende Fortgang der Arbeiten als auch das neue Museumskonzept mit partizipativen Elementen präsentiert und dem Publikum zur Diskussion gestellt. Ein Begleitprogramm rund um das neue MKKD ist ebenfalls in Planung.

Lechner Museum

Das Lechner Museum feiert 2020 sein 20-jähriges Bestehen und zeigt drei neue Ausstellungen. Mit einem Festakt zum Jubiläum wird am 20.2.2020 die Ausstellung „Rupprecht Geiger und Alf Lechner: Rot trifft Stahl“ eröffnet. Danach folgt im Sommer die Ausstellung „jETZT II“, bei der Werke von Schülern Alf Lechners und Skulpturen aus der Eröffnungsausstellung 2000 gezeigt werden. Ende des Jahres werden in der Ausstellung „Sean Scully – Light Weight“ Bilder und Skulpturen des berühmten Künstlers präsentiert.