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01.04.2021

DMMI digital

Eine kurze Formel für ein großes Thema

Das Deutsche Medizinhistorische Museum (DMMI) hat in den vergangenen zwölf Monaten sein digitales Angebot deutlich ausgebaut. Geplant hatte man das zwar schon länger, aber durch die Lockdown-Situation kam eine neue Dynamik in dieses Projekt. Die Schließung der Museen und die Auflagen zwischen den Lockdowns machten es wichtiger denn je, im virtuellen Raum präsent zu sein.

„Ein Museum ist ein zutiefst analoger Ort“, betont Museumsdirektorin Marion Ruisinger. „Es lebt von der direkten Begegnung mit dem authentischen Objekt.“ Auch noch so aufwendig umgesetzte digitale Angebote könnten das nicht ersetzen. Doch digitale Formate haben auch große Vorteile. Sie können unabhängig vom Ort, vom Wetter und (im Falle der „Konserven”) auch unabhängig von der Zeit wahrgenommen werden. So wird die Teilhabe an den Museumsangeboten auch für Menschen möglich, die eine weite Anreise haben oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Man benötigt dafür lediglich einen Internet-Zugang und ein Smartphone, ein Tablet oder einen PC.

Auf der Webseite des Museums sind die verschiedenen Angebote in der Rubrik „DMMI digital“ übersichtlich zusammengeführt. „Wir haben sie nicht nach Themen geordnet“, so Ruisinger, „sondern danach, ob sie zum Lesen, zum Anhören oder zum Anschauen gedacht sind. Damit möchten wir den Vorlieben unserer virtuellen Gäste entgegenkommen“. So ergaben sich drei große Gruppen, die Objektgeschichten, die Audioangebote und die Videoclips auf dem neuen Youtube-Kanal des Museums. „In diesen Clips führen die beiden Kuratorinnen durch die Ausstellung zur Ingolstädter Maskentonne“, erläutert Ruisinger. „Am Karsamstag und Ostersonntag werden die nächsten beiden Folgen hochgeladen – immer um 10 Uhr.“

Nun steht der nächste Schritt an: Live-Veranstaltungen via Zoom, die es dem Museum ermöglichen sollen, online in den direkten Austausch mit seinen Gästen zu treten.
Den Anfang macht, wie bereits angekündigt, eine Zoom-Veranstaltung mit der Museumsdirektorin am heutigen Gründonnerstag, um 17 Uhr: „DMMI digital zum Kennenlernen“. Marion Ruisinger stellt das digitale Portfolio ihres Hauses vor, klickt sich Schritt für Schritt durch die verschiedenen Angebote und erzählt dabei von deren Entstehungsgeschichten und Hintergründen. Die virtuellen Gäste sind ausdrücklich eingeladen, Fragen zu stellen, Verbesserungsvorschläge zu machen und Anregungen für die weitere digitale Zukunft des DMMI zu geben. Im Anschluss an die halbstündige Veranstaltung besteht die Möglichkeit, noch ein wenig zum Plaudern im Zoom-Raum zu verweilen.

Am Dienstag, 6. April, um 12.30 Uhr findet eine weitere Premiere statt: die erste digitale Mittagsvisite. „Diese Zoom-Mittagsvisiten sollen auch eine Möglichkeit bieten, die neue Dauerausstellung besser kennenzulernen“, so die Museumsdirektorin. „Denn solange die Corona-Auflagen gelten, werden in der Alten Anatomie keine Führungen möglich sein, dafür sind die Räume zu eng.“ Deshalb haben sie und Sammlungsleiter Dr. Alois Unterkircher für die Zoom-Mittagsvisiten aus jedem Raum der neuen Dauerausstellung ein besonders Objekt ausgewählt. Den Anfang macht ein Gedenkstein, mit dem einst ein anderer Anfang gefeiert wurde: Die Grundsteinlegung zum Anatomiegebäude im Jahr 1723 – dem ersten Neubau für ein Anatomiegebäude im deutschen Sprachraum. Marion Ruisinger stellt den Gedenkstein an seinem neuen Ort im Museum vor und berichtet anschließend von seinem wechselvollen Weg durch Raum und Zeit.

Die Einwahldaten für die Zoom-Veranstaltungen findet man in den Veranstaltungsankündigungen auf der Homepage des Museums (www.dmm-ingolstadt.de).