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22.04.2023

300 Jahre Alte Anatomie

Das Deutsche Medizinhistorische Museum feiert heuer Doppeljubiläum

Das Deutsche Medizinhistorische Museum in der „Alten Anatomie“ begeht heuer gleich zwei Jubiläen: 300 Jahre Grundsteinlegung und 50 Jahre Museum! Am Donnerstag, 27. April, um 19 Uhr wird der erste Teil des Jubiläums gefeiert. Die Veranstaltung ist öffentlich, es wird keine Voranmeldung benötigt. Der Vortrag kann auch live via Zoom verfolgt werden.

Vor 300 Jahren, am 27. April 1723, wurde in Ingolstadt auf einem Grundstück zwischen der Hohen Schule und der Stadtmauer der Grundstein für ein prächtiges Gebäude gelegt, das die medizinische Fakultät beheimaten sollte. In diesem „Excercitiengebäude“ mit „Hortus botanicus“ lernten von 1735 bis 1800 die Medizinstudenten die Anatomie des menschlichen Körpers und die Wirkungsweise der Arzneipflanzen kennen. Damit war die Medizinische Fakultät die einzige der vier Fakultäten der Bayerischen Landesuniversität, die ein eigenes Gebäude erhielt. Und noch mehr als das: Es handelte sich dabei sogar um den ersten Neubau für die Anatomie im gesamten deutschen Sprachraum! Andernorts waren die Anatomiesäle (oder die „Anatomischen Theater“, wie man damals sagte) einfach in bestehende Gebäude eingebaut worden. Die Anregung dafür holten sich die Ingolstädter Bauherren deshalb auch jenseits der Alpen, in dem berühmten Anatomischen Theater der Universität Padua.

Die Grundsteinlegung wird mit einem Wandelvortrag gefeiert: Den Anfang macht Museumsdirektorin Marion Ruisinger mit einem Vortrag zum Thema „Anatomie – Wäscherei – Museum. Bilder aus 300 Jahren Gebäudegeschichte“ im Gartensaal im Erdgeschoss der Alten Anatomie. Anschließend wandeln die Gäste gemeinsam durch die historischen Räume hinüber in den 2016 eröffneten Neubau. Hier geht es im Seminarraum weiter: Im großen Vitrinenfenster hat Sammlungsleiter Alois Unterkircher anlässlich des Jubiläums unter dem Motto „VISION – IKONE – LOGO. Das Anatomiegebäude als Motiv“ die unterschiedlichsten Objekte zusammengestellt, die man so gar nicht in einer Museumssammlung vermuten würde. Nach einer Erläuterung dieser Kuriositäten endet die Geburtstagsfeier mit einem Empfang zu Ehren der Jubilarin.

Das zweite Jubiläum des Jahres fällt übrigens auf den 23. Juni – dann ist es 50 Jahre her, dass der damalige Oberbürgermeister Peter Schnell die Schlüssel zur frisch renovierten Anatomie an Professor Heinz Goerke übergab, den Gründungsdirektor des Medizinhistorischen Museums. „Wir feiern dieses runde Jubiläum mit einem Festakt am Freitag, 23. Juni, und einem Jubiläumswochenende für Alle am 24. und 25. Juni“, verrät Marion Ruisinger. Dann erwarten die Gäste freier Eintritt, ein langer Samstag, eine 70er-Jahre-Party und ein Familiensonntag mit vielen Angeboten.