Internationaler Tag der Muttersprache 21. Februar 2025
Am 21. Februar ist der Internationale Tag der Muttersprache.
Am 21. Februar ist der Internationale Tag der Muttersprache. Die Kulturorganisation der Vereinten Nationen UNESCO macht damit seit 25 Jahren auf die Bedeutung sprachlicher und kultureller Vielfalt aufmerksam. Denn Sprachen sind nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch Träger von Geschichte, Identität und kulturellem Erbe. Doch weltweit sind zahlreiche Sprachen vom Verschwinden bedroht - nach UNESCO-Schätzungen sind dies etwa 40 Prozent der rund 7.000 weltweit gesprochenen Sprachen.
Den internationalen Gedenktag nimmt die Stadt Ingolstadt zum Anlass, auf ihre Aktivitäten zur Förderung der Mehrsprachigkeit aufmerksam zu machen. Seit vielen Jahren engagieren sich der Migrationsrat, die Integrationsbeauftragte, die Stadtbücherei, die Familienbeauftragte und viele weitere städtische Ämter zum Thema Mehrsprachigkeit von Kindern und Jugendlichen und dem Umgang von Mehrsprachigkeit in Familien. „Ingolstadt ist eine Stadt mit einer reichen Geschichte und einer vielfältigen Bevölkerung: Deshalb möchten wir diesen Tag nutzen, um die Bedeutung der Muttersprache für Identität, Kultur und Gemeinschaft zu betonen“, erklärt die Integrationsbeauftragte Ingrid Gumplinger und ergänzt: „Jede Sprache trägt zur weltweiten Wissens- und Ideenvielfalt bei und ermöglicht es Menschen, ihre Identität und Geschichte weiterzugeben. Der internationale Tag der Muttersprache erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere sprachlichen Wurzeln zu kennen, zu bewahren und die dadurch entstehende Vielfalt zu schätzen, die unsere Gemeinschaft bereichert.” Sie weist darauf hin, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, indem er sich für den Erhalt seiner eigenen Sprache einsetzt und Respekt für andere Sprachen zeigt.
Der Erhalt unterschiedlicher Muttersprachen spielt auch für die Stadtbücherei Ingolstadt eine wichtige Rolle. Bereits seit vielen Jahren wird dort Vorlesen in unterschiedlichen Muttersprachen angeboten. Diese Initiative der Stadtbücherei wird von Vertreterinnen und Vertretern ausländischer Kulturvereine mit Unterstützung und in Kooperation mit der Stadtbücherei durchgeführt. Derzeit gibt es dieses muttersprachliche Vorlesen auf Italienisch, Spanisch, Ungarisch, Italienisch, Türkisch und Rumänisch.
Heike Marx-Teykal, Leiterin der Stadtbücherei, fördert diesen positiven Ansatz gerne und bekräftigt: „Das Erlernen einer Zweitsprache gelingt nur, wenn die Erstsprache in allen Nuancen und abstrakten Begriffen verstanden und aktiv gesprochen werden kann. Dann wird das Sprachzentrum im Gehirn ausgebildet und reif für das Erlernen weiterer Sprachen. Deshalb ist die Ermutigung, die jeweilige Muttersprache zu sprechen, ein Beitrag zur Integration und zur Förderung des Erlernens der deutschen Sprache als Zweitsprache. Ohne Beherrschung der Muttersprache bleibt ein Mensch sprachlos. Sprache ist der Schlüssel zur Welt, zur eigenen Selbstständigkeit und zum erfolgreichen Beitrag in der Gesellschaft.“
In der Stadtbücherei treffen sich viele gesellschaftliche Gruppen aus vielen Nationalitäten mit vielen unterschiedlichen Sprachen. „Sie alle sind Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt und leisten ihren Beitrag zur Gemeinschaft. So auch die Kulturvereine, die für die Bürgergemeinschaft ihre Kompetenz in der jeweiligen Muttersprache einbringen.“, bekräftigt Heike Marx-Teykal.