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09.07.2020

Mülltonnen mit Tiefgang

Unterirdische Müllsammelsysteme erobern das Stadtbild

Für die Hausverwaltungen sind sie unerlässlich, aber auch ein Dorn im Auge: Die Rede ist von den zentralen Abfallsammelplätzen ihrer Wohnanlagen. Sie beeinträchtigen häufig das Erscheinungsbild und kosten zusätzlich Zeit und Geld. Denn die Müllhäuschen werden regelmäßig zugemüllt, sehen dreckig aus und im Umfeld riecht es mitunter unangenehm. Bis die nächste reguläre Leerung durch die Müllabfuhr ansteht, sammeln sich täglich mehr Mülltüten, Kartonagen, Papierschnipsel und sonstiger Unrat an. Eine ordentliche Trennung der Abfälle ist oftmals so nicht mehr möglich. Dabei ist eine saubere und effektive Entsorgung von Abfällen für die Qualität einer Wohn- oder Geschäftsanlage von großer Bedeutung. Zusätzlich sind Flächen in Ingolstadt teuer und viel zu schade, um zahlreiche Mülltonnen aufzustellen.

Als Lösung bieten sich mittlerweile moderne unterirdische Abfallsammelanlagen an. Die sogenannten Unterflursysteme erlauben die Entsorgung von Hausmüll auf viel kleinerem Raum und der Müll verschwindet aus dem Sichtfeld. Beispielsweise ersetzt ein Unterflursystem mit acht Behältern auf einer Fläche von 32 Quadratmetern insgesamt circa 32 Abfallcontainer mit einem Volumen von je 1.100 Litern, die mehr als 60 Quadratmeter benötigen. Am Abfallsammelplatz ragen nur noch die Einwurfschächte aus dem Boden. Der dort eingeworfene Müll wird in unterirdischen Metallboxen gesammelt und je nach System verpresst. Dadurch fällt auch die Belästigung durch unangenehme Gerüche und Ungeziefer weg. Überdies erfolgt die Leerung bedarfsorientiert, denn ein integrierter Sensor informiert die Kommunalbetriebe über den Füllstand der Behälter. Ist dieser voll, wird geleert. Ein echter Vorteil, findet Thomas Schwaiger, Vorstand der Ingolstädter Kommunalbetriebe. „Unser Kranwagen kommt nur dann, wenn er auch wirklich gebraucht wird. Damit vermeiden wir unnötige Anfahrtswege und Störungen der Anwohner. Außerdem sind die Systeme platzsparend, barrierefrei erreichbar und gewährleisten ein sauberes Umfeld. Für uns sind sie somit ein modernes zukunftsfähiges System zur Abfallsammlung“.

Bei den Kommunalbetrieben stehen auch Vorteile, wie beispielsweise der Entleerungsvorgang der Behälter, im Fokus. Sie heben die Metallboxen mit einem Kranfahrzeug nach oben, entleeren den Inhalt und versenken sie wieder im Boden. Durch das größere Sammelvolumen müssen die Behälter zudem seltener geleert werden. „Insgesamt erhoffen wir uns eine Arbeitserleichterung für unsere Müllwerker, da der Hebearm des Krans die Schwerlast übernimmt. Der Mitarbeiter steuert diesen über eine Fernbedienung, wodurch der körperliche Einsatz gering ist.“, so Thomas Schwaiger weiter.

Um der Abfalltrennung gerecht zu werden, gibt es auch bei den Unterflursystemen für jede Müllart einen separaten Einwurfschacht. Der berechtigte Personenkreis öffnet diesen mit einem Schlüssel. Die Bedienung ist zudem leicht und die Einwurfhöhe der Schächte so niedrig, so dass auch Kinder und ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen problemlos ihren Müll entsorgen können. Darüber hinaus profitieren alle Beteiligten: Bewohner, Hausverwaltung und Abfallentsorger.